Diese Reagenzgläser beinhalten verschiedene Kohlenwasserstoffe, sogenannte Terpene. Ihre Erforschung hat der Nobelpreisträger Otto Wallach in Göttingen um 1900 maßgeblich vorangetrieben. Im Reagenzglas konnten die kleinteiligen, teils flüchtigen Stoffe beschriftet, sortiert und visuell leicht zueinander in Bezug gesetzt werden. Reagenzgläser sind einseitig offene Glasbehälter, die in chemischen Laboren vor allem wegen ihrer Durchsichtigkeit und Beständigkeit für Experimente und zur Aufbewahrung verwendet werden. Die Proben des Terpens Carvenon sind in Reagenzgläsern samt Schachtel verschlossen. So wurden sie als Belegexemplare der Forschungen Wallachs aufbewahrt.
Indem die Terpen-Sammlung nun in der Ausstellung zu sehen ist, wird sie vom Objekt zum Exponat. Doch welche Rolle spielt hierbei Glas? Oftmals ist es gerade das Zeigen hinter Vitrinenglas, wodurch Exponate in Ausstellungen eine besondere Aura erhalten.

Wallach-Terpensammlung – Carvenon
2,3 x 11,1 x 18 cm
Kork, Glas, Papier (Pappe)
Museum der Göttinger Chemie, Georg-August-Universität Göttingen Sammler Otto Wallach, MGC_00377_026