Bemalte Glasdias gehörten seit Erfindung der Laterna Magica Mitte des 17. Jahrhunderts zu den ‚Massenmedien’ der Bildprojektion. Von den 1890er- bis in die 2000er-Jahre wurden auch an Universitäten fachübergreifend projizierte Fotografien in der Lehre eingesetzt. Das fragile Glas trägt die Positiv-Darstellung in verschieden großen Dia-Formaten. Die Schwarz-Weiß- Projektion mit hoher Kontraststärke ermöglicht einen medial vermittelten Zugang zum Objekt.
In der Kunstsammlung beispielsweise sind solche Diapositive zur Architektur massenhaft überliefert.
Dank der historischen Aufnahmen liegen uns heute auch nicht mehr erhaltene Zustände oder zerstörte Objekte als Glasdias dokumentarisch vor. Zudem wird mit Diaprojektionen die in der Malerei seit der Renaissance entwickelte Vorstellung vom Bild als Fenster technisch sowie sinngemäß realisiert.
Erinnern Sie sich noch an das charakteristische Geräusch der Wechselschieber im Diaprojektor?
Glasdias mit verschied. Motiven, 1890-1910
u. a. 85 x 100 mm
Dia, Glas, Rahmung in verschiedenen Materialien
Kunstgeschichtliches Seminar u. Kunstsammlungen Georg-August Universität Göttingen; verschiedene Hersteller